Hybrid nur ein Hype?
Anforderungen der VUCA-Welt
Nein, ganz und gar nicht. Angesichts der Anforderungen der zunehmend digitalisierten und sich schneller verändernden VUCA-Welt kann das klassische Projektmanagement nur davon profitieren, wenn strukturierte agile PM-Prozesse in einem Hybrid-System für bestimmte Projekte und Teilprojekte zur Verfügung stehen.
Wie so oft gibt es hier nicht schwarz oder weiß, sondern die richtige Mischung muss jedes Unternehmen für sich finden. Sinnvoll kann auch eine schrittweise Einführung der neuen Projektkultur in einzelnen Teams oder bestimmten Projekten im Unternehmen sein.
Mancher klassische Projektmanager oder Stakeholder mag bei der Vorstellung von agilen Teams Chaos und unkontrollierbares Vor-sich-hin-Arbeiten befürchten. In Wahrheit liegt hier großes Potenzial für eine neue Arbeitskultur. Diese kann es Unternehmen erleichtern, sich auf den Wandel einzustellen, der zwangsläufig nötig wird angesichts der volatilen und unvorhersehbarer werdenden digitalisierten Projektwelt. Auch gelten für agile Projekte durchaus klare Regeln und Strukturen, die agil arbeitende Teams einhalten sollten, damit ihre Projekte zielführend sind.
Beide Projektkulturen haben ihre Berechtigung im Unternehmen, auch in der schnelllebigen VUCA-Welt. Wo vorher rein klassisch Projekte geplant und gesteuert wurden, z.B. in Abteilungen mit einer langfristigen Kostenplanung, müssen nicht zwangsläufig überall agile Prozesse eingeführt werden.
Dennoch kann ein Unternehmen schon rasch von den Vorteilen eines Hybrid-Systems profitieren und den kulturellen Wandel in einzelnen Teams oder Projekten sanft anstoßen. Das minimiert die Reibungskonflikte, die zu erwarten sind, wenn neue Prozesse für ganze Unternehmensbereiche auf einmal verpflichtend sind. Die Vertreter der verschiedenen Projektkulturen haben dann besser Gelegenheit, ihre Prozesse aufeinander abzustimmen.
Beispiele für Bereiche, in denen Projekte oder Teilprojekte sich meist gut in agilen Projektteams durchführen lassen, sind die flexible Entwicklung von Produkten (nicht nur Software) sowie die flexible Bearbeitung von Aufgaben wie sie u.a. im Service-Bereich anfallen (Hotline, Kundenanfragen). Das Reporting und Monitoring des Gesamtprojekts ist durch die klassische PM-Komponente gewährleistet.
Flexible PM-Syteme bieten mehr Freiheit
Entscheidend ist, dass das eingesetzte PM-System die nötige Flexibilität bietet, sowohl ganze Projekte als auch Teilprojekte entweder klassisch oder agil zu planen. Und besonders wichtig ist es, dass alle Projektdaten in einem integrierten, stets synchronen System vorliegen. Das gibt Unternehmen die Freiheit, ihre Projektkultur nach Bedarf auf mehr Agilität auszurichten und den volatilen Anforderungen der zunehmend digitalisierten Welt gewappnet zu sein.
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