Alle Res­sour­cen im Blick bei Yamai­chi Electronics

Par­al­le­le Ent­wick­lungs­pro­jek­te mit­hil­fe einer Soft­ware effi­zi­ent pla­nen und steuern

Klar, man kann wich­ti­ge Pro­jek­te auf Zuruf star­ten und ohne stan­dar­di­sier­te Plä­ne füh­ren. Ein Her­stel­ler hat­te davon genug und sat­tel­te auf ein Pro­jekt- und Port­fo­lio­ma­nage­ment-Sys­tem um. Nun wis­sen die Füh­rungs­kräf­te bei jedem der vie­len par­al­le­len Pro­jek­te ganz genau, wer wann was zu tun hat.

Der japa­ni­sche Her­stel­ler elek­tro­me­cha­ni­scher Elek­tronik­kom­po­nen­ten Yamai­chi Elec­tro­nics belie­fert nicht nur ver­schie­de­ne Bran­chen wie Indus­trie, Auto­mo­ti­ve, Halb­lei­ter und Medi­zin­tech­nik mit sei­nen Steck­ver­bin­dern, er unter­liegt auch einer beson­de­ren Her­aus­for­de­rung: ange­sichts sehr vie­ler Pro­jek­te den Über­blick zu behal­ten, weil ein­zel­ne Res­sour­cen in bis zu 25 Pro­jek­ten gleich­zei­tig ein­ge­plant sind.

Und so sieht die Situa­ti­on grund­sätz­lich aus: Pro­jek­te für Mas­sen­pro­duk­te wer­den im Bereich Con­nec­tor Solu­ti­ons mit Prio­ri­tät geplant. Die typi­sche Pro­jekt­dau­er beträgt sechs bis 24 Mona­te. An den Pro­jek­ten sind mehr als 100 Mit­ar­bei­ter aus den Kern­be­rei­chen Ver­trieb, Pro­dukt­ma­nage­ment und Engi­nee­ring betei­ligt. Die Pro­duk­ti­on erfolgt in eige­ner Fabrik oder extern, mit Schwer­punkt Asi­en. Es lau­fen etwa 60 bis 70 Ent­wick­lungs­pro­jek­te gleich­zei­tig. Ein­zel­pro­duk­te wer­den im Bereich Test Solu­ti­ons in etwa 250 Pro­jek­ten pro Jahr ent­wi­ckelt. Hier beträgt die typi­sche Pro­jekt­dau­er sechs bis acht Wochen. Um dabei den Über­blick zu behal­ten, opti­miert der Her­stel­ler sei­ne Entwicklungs‑, Kun­den- und Ände­rungs­pro­jek­te, auch bei indi­vi­du­el­len Kun­den­ent­wick­lun­gen, inzwi­schen mit dem Pro­jekt- und Pro­jekt­port­fo­lio-Manage­ment-Sys­tem der Fir­ma PLANTA. In zwei Ent­wick­lungs­zen­tren in Mün­chen und im tune­si­schen Sous­se sowie am Pro­duk­ti­ons­stand­ort in Frank­furt an der Oder unter­stützt der Soft­ware-Spe­zia­list cir­ca zehn Pro­jekt- und Mul­ti­pro­jekt­lei­ter und 90 Mit­ar­bei­ter bei der Pla­nung und Steue­rung von Pro­jek­ten. Im Ein­satz sind die drei Pro­duk­te PLANTA Pro­ject, PLANTA Port­fo­lio und PLAN­TA-Cus­to­mi­zer. Indi­vi­du­el­le Reports und ein Modul für die Pro­fi­ta­bi­li­täts-Ana­ly­se sind mit­hil­fe von Anpas­sun­gen erstellt wor­den. Bei der Res­sour­cen­pla­nung für den japa­ni­schen Her­stel­ler gibt es eine Beson­der­heit: Auch Test­ge­rä­te wer­den als Skill-Res­sour­cen in Pro­jek­ten ein­ge­plant, sodass die opti­ma­le Aus­las­tung die­ser Gerä­te gewähr­leis­tet ist.

Vor der Umstel­lung: Pro­jek­te auf Zuruf

Und so sah der Ablauf vor der Umstel­lung aus: Vor Ein­füh­rung von PLANTA Pro­ject haben die Japa­ner Pro­jek­te mit Micro­soft Excel und ein­fa­chen CRM-Sys­te­men geplant. Damit war nur ein ein­fa­ches Pro­jekt­ma­nage­ment mög­lich. Es gab kei­ne stan­dar­di­sier­ten Ter­min- und Res­sour­cen­plä­ne und nur ver­ein­zelt Ter­min­plä­ne in Excel oder Open­Proj. Die Pro­jekt­steue­rung erle­dig­ten die Inge­nieu­re über Check­lis­ten und offe­ne Punk­te in Excel. Die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung des Port­fo­li­os wur­de in Road­map Mee­tings mit der Geschäfts­füh­rung fest­ge­legt. Das Port­fo­lio­ma­nage­ment erfolg­te in Prio-Mee­tings anhand einer Excel-Lis­te. Höchs­te Prio­ri­tät hat­ten aku­te The­men, es gab wenig Rück­sicht auf ande­re Pro­jek­te. Weil die Soft­ware es ein­fach zuließ, den Frei­ga­be­pro­zess zu umge­hen, wur­den Pro­jek­te zum Teil auf Zuruf gestar­tet. Den Pro­jekt­lei­ter sah das Ent­wick­lungs­team in ers­ter Linie als Antrei­ber an. 

Des­halb wünsch­te sich der Her­stel­ler durch die Ein­füh­rung der PM-Soft­ware des Karls­ru­her Soft­ware­hau­ses fol­gen­de Verbesserungen: 

  • eine bes­se­re Vor­her­seh­bar­keit der Ent­wick­lung des Pro­jekt­port­fo­li­os und auch der Ein­zel­pro­jek­te in Bezug auf Ter­mi­ne, Kos­ten, Qualität
  • ein bes­se­res Pro­jekt­ma­nage­ments und dadurch eine pro­fes­sio­nel­le­re Abwick­lung der Projekte
  • eine effi­zi­en­te­re Nut­zung von Res­sour­cen, auch der Test­ge­rä­te, im ein­zel­nen Pro­jekt sowie (durch die Prio­ri­sie­rung) im Portfolio
  • eine bes­se­re Umset­zung defi­nier­ter Projektprozesse
  • eine effek­ti­ve­re Pro­jekt­aus­wahl hin­sicht­lich Umset­zung der Unternehmensstrategie
  • eine effek­ti­ve­re Pro­jekt­aus­wahl hin­sicht­lich der Fra­ge „Wie kann ich mit den vor­han­de­nen Res­sour­cen opti­ma­len Umsatz generieren?“.

Glei­cher Stan­dard für alle Projekte

Vom Kick­off über Defi­ni­ti­on und Umset­zung von Anpas­sun­gen bis zum Roll­out und der Migra­ti­on aller Pro­jek­te inklu­si­ve der Teil­pro­jek­te nach PLANTA ver­gin­gen neun Mona­te: Der Roll­out für den Bereich Con­nec­tor Solu­ti­ons lief von April 2014 bis Janu­ar 2015. Die Excel-Tem­pla­tes wur­den auf­ge­löst. Nun wird jedes Ent­wick­lungs­pro­jekt nach den glei­chen Stan­dards mit Ter­min­plan, Check­lis­ten und Pro­zess­mo­del durch­ge­führt. Die Ent­wick­lungs­res­sour­cen wer­den geplant, die Prio­ri­sie­rung erfolgt anhand von Res­sour­cen­pla­nung und Com­mer­cial Details in PLANTA. Künf­tig auch mit Ziel­wert­bei­trä­gen und Risikowerten. 

Nut­zen der Soft­ware-Ein­füh­rung bei Yamaichi

Mat­thi­as Möst, Pro­ject Mana­ger Con­nec­tor Solu­ti­ons bei Yamai­chi Elec­tro­nics, beschreibt den Nut­zen der Soft­ware- Einführung:

Die Imple­men­tie­rung des PLAN­TA-Pro­jekt­frei­ga­be­pro­zes­ses ist einer der größ­ten Fort­schrit­te. Alle Pro­jek­te wer­den nach den glei­chen Regeln, als Idee, Vor­ha­ben, Pro­jekt, gestar­tet. Die­ser Pro­zess wird sta­bil gelebt und es ist nicht mehr mög­lich, ihn zu umge­hen.

Im Ein­zel­nen funk­tio­niert das so: Der Außen­dienst legt eine Idee mit allen Infor­ma­tio­nen an, die für wei­te­re Ent­schei­dun­gen benö­tigt wer­den. Der Pro­dukt­ma­na­ger ent­schei­det, ob es eine sinn­vol­le Idee ist und ob tat­säch­lich alle Infor­ma­tio­nen vor­han­den sind und macht aus der Idee ein Vor­ha­ben. Anhand von Prüf­kri­te­ri­en wird ent­schie­den, ob aus dem Vor­ha­ben ein Pro­jekt wird und wann es gestar­tet wird. Vor der Frei­ga­be des Pro­jekts wird kei­ne Pro­jekt­ar­beit geleis­tet (kei­ne Zeiterfassung). 

Durch die Umstel­lung hat der japa­ni­sche Her­stel­ler fol­gen­de Zie­le erreicht: 

  • eine bes­se­re Umset­zung defi­nier­ter Projektprozesse
  • Ver­bes­se­rung des Pro­jekt­ma­nage­ments und dadurch pro­fes­sio­nel­le­re Abwick­lung der Projekte
  • effi­zi­en­te­re Nut­zung von Res­sour­cen im ein­zel­nen Pro­jekt als auch – durch Prio­ri­sie­rung – im Portfolio
  • bes­se­re Vor­her­sag­bar­keit von Ein­zel­pro­jek­ten hin­sicht­lich Ter­mi­nen, Kos­ten, Qualität.

Die Tren­nung nach Ideen, Vor­ha­ben und Pro­jek­ten war ein ech­ter Mei­len­stein. Die Res­sour­cen­pla­nung wird jetzt kon­ti­nu­ier­lich umge­setzt und gelebt. Und vor allem: Es gibt kei­ne Par­al­lel­welt mehr in ande­ren Tools.